Dominic Lindner ● 25.3.2019

Digital Leadership – das ändert sich für Führungskräfte

Der strukturelle Wandel, den die Digitalisierung mit sich bringt, stellt Unternehmen vor neue Chancen, aber auch Herausforderungen. Neue Management- und Führungsansätze sind gefragt. Was Digital Leadership bedeutet.


Die Bedeutung von Digital Leadership

Die digitale Transformation und das Wissen darüber sind bei Unternehmen längst angekommen. Künstliche Intelligenz, Big Data oder Arbeit 4.0 sollen helfen, immer kürzere Innovationszyklen und eine globale Vernetzung zu realisieren. Dieses Vorhaben verändert künftig nicht nur die Art, wie Unternehmen arbeiten, sondern auch wie diese ihre Mitarbeiter „führen“ sollten. Leistung und Effektivität der Belegschaft sollten sich auf  gleichem Level mit der Digitalisierung der internen Prozesse befinden. Traditionelle Führungsweisen haben dabei längst ausgedient. Stattdessen bedarf es nun Personalleitern, die nicht nur flexibel und agil sind, sondern auch die nötige soziale Kompetenz besitzen, um sich zu einem ganzheitlichen Digital Leader zu entwickeln  und die Umstrukturierung im Unternehmen aktiv mitzugestalten.

Drei große Veränderungen im Zuge des Digital Leadership

 Durch die digitale Transformation kann man sich künftig ganz neuer Methoden und Maßnahmen bedienen. Darüber hinaus gilt es auch, die Reorganisation einer sich wandelnden Belegschaft zu unterstützen. Die größten Veränderungen im Zuge des Digital Leadership werden Führungskräfte dabei insbesondere in den Bereichen Agilität, virtuelle Zusammenarbeit und Generationenvielfalt erfahren.

Agilität: Methodenkenner und Coach

Agilität und der Einsatz agiler Methoden geht längst über die Grenzen der IT hinaus. Auch im Bereich des HR Management müssen Führungskräfte künftig ein ganz neues Wertebild entwickeln, um agile Teams erfolgsversprechend zu leiten. Gleichzeitig wird ihre Herausforderung sein, dem Mindset und der Grundausrichtung jedes Mitarbeiters Wert beizumessen und im individuellen Führungsstil zu berücksichtigen. Eine Führung im Sinne der Digitalisierung wird dabei zur großen Herausforderung, bietet aber gleichzeitig die Chance, Prozesse und Arbeitsweisen beispielsweise mithilfe agiler Projektmanagement-Methoden wie Scrum oder Kanban flexibler und reaktionsfreudiger zu gestalten. Effizienz ist das Zauberwort.

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Dem Leader wird im agilen, modernen Umfeld außerdem die Rolle des "Coaches" zuteil. Er motiviert und coacht das Team und setzt sich für die individuelle Förderung aller Mitarbeiter ein. Entscheidungen werden im Konsens getroffen. Nur gemeinsam lassen sich  Unternehmensziele und disruptives Wachstum in Zeiten der Digitalisierung realisieren. Der "digitale" Chef treibt dabei insbesondere die Konzepte voran, die auf Innovationen ausgerichtet sind.

(Virtuelle) Zusammenarbeit: Flexibilität und Digitalkompetenz

Gleichzeitig gilt es für Führungskräfte, neue Arbeitsmodelle zu etablieren. Im Rahmen der Digitalisierung müssen Zeit- und Ortsfaktoren gelockert und dadurch Führung auf Distanz implementiert werden. Entwürfe wie Remote-Arbeit oder Home Office verlangen nach einer technologiebasierten Steuerung von Mitarbeitern, die in verteilten oder virtuellen Teams zusammenarbeiten. Damit erweist sich die virtuelle Zusammenarbeit zum einen als Chance für mehr Selbstverantwortlichkeit bei der Belegschaft und zum anderen gleichzeitig als Herausforderung in Bezug auf die Mitarbeiterführung.

Checkliste virtuelle Zusammenarbeit:

  • Offenheit und Flexiblität gegenüber der Implementierung neuer Arbeitsmodelle, wie z.B. Home-Office

  • Förderung der Selbstverantwortlichkeit und Lernbereitschaft jedes Einzelnen

  • Digitale Kompetenz: Führung auf Distanz durch technologiebasierte Steuerung

Generationenvielfalt: Sozialkompetenz und Soft Skills

Die Digitalisierung hat aber auch erheblichen Einfluss auf die Arbeitsweise und die Mitarbeiter selbst. Im Rahmen des Digital Leaderships müssen sich Führungskräfte auf die unterschiedlichen Entwicklungsstandstadien und Bedürfnisse verschiedener Generationen im demografischen Wandel einstellen und diese aufeinander abstimmen. Die lange dominierende Generation X weicht immer mehr der digital geprägten Generation Y, die durch Digital Natives der Generation Z langsam aber stetig ergänzt wird. Mit drei Altersstufen unterschiedlichster digitaler Affinität müssen Führungskräfte künftig der Herausforderung des Spagats einer individuellen, generationenorientierten Führung ins Auge sehen. Der Mensch selbst mit seinen individuellen Bedürfnissen rückt wieder mehr in den Vordergrund (New Work Ansatz).

Leitfaden: In 12 Schritten zum agilen Team

Checkliste Generationenvielfalt

  • Sozialkompetenz und Soft Skills: Einstellung auf die Anforderungen und unterschiedlichen digitale Entwicklungsstadien der Generationen X, Y und Z

  • Förderung einer altersgruppenvereinenden Zusammenarbeit im agilen Team

  • Individuelle, generationenorientierte Führung

Fazit

Die Digitalisierung fordert ganz neue Management- und Führungsansätze und -konzepte, die wichtige Parameter wie Agilität, virtuelle Führung und ein Zusammenspiel der Generationenvielfalt vereinen. Im Sinne des Digital Leadership muss das Coaching der Mitarbeiter künftig verstärkt im Rahmen eines Netzwerkes stattfinden und individuell auf die Belegschaft angepasst werden. Alte Hierarchie-Strukturen haben ausgedient. Das bedeutet auch, dass Führungskräfte Kontrolle durch Vertrauen ersetzen sollten. Um hier die richtigen Maßnahmen zu treffen, sind Menschenkenntnis und Soft Skills beim "Digital Leadership" stärker gefragt als beim traditionellen Führungsstil

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