Carolin Metz ● 18.8.2020
Zeitmanagement: Tipps von Trainerin Marion Etti
Wie kann ich meine Zeit sinnvoll nutzen? Marion Etti ist Zeitmanagement-Profi und gibt in unserem Interview wertvolle Tipps, wie sich Aufgaben strukturierter erledigen lassen, sodass am Ende des Tages noch Zeit zum Lernen bleibt.
Marion Etti ist Trainerin bei ELUCYDATE Online Training und gibt ihr Wissen unter anderem im Kurs "Zeit wirksam nutzen" weiter. Im Gespräch mit uns gibt sie Tipps für besseres Selbstmanagement und verrät außerdem, warum sie sich selbst zunächst gar nicht als Trainerin gesehen hat.
Frau Etti, Sie sind Trainerin für "Zeit- und Selbstmanagement". Wie ist es dazu gekommen?
Meist ist erst das Thema da, bevor man sich dazu entscheidet, Trainerin zu werden. Man merkt, dass man andere mit einem Thema entflammen, motivieren, mitnehmen oder konfrontieren kann – und darum geht es bei der Arbeit als Coach ja. Ich habe das Zeitmanagement sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen, denn ich hatte sehr strukturierte Eltern. Sie haben mich liebevoll erzogen und von Anfang an mit einem guten Zeitbewusstsein ausgerüstet. "Wenn du etwas tun musst, dann überleg auch gleich, was du auf dem Weg noch mit erledigen kannst." Oder "Schreib dir die Sachen lieber auf, sonst vergisst du sie." – solche Sätze fielen bei uns daheim.
Irgendwann habe ich gemerkt, dass es wirklich ein Grundbedürfnis des Menschen ist, seine Zeit sinnvoll zu nutzen. Nach meinem BWL-Studium habe ich in einer Unternehmensberatung gearbeitet Dort war ich lieber hinter den Kulissen – ich habe mich gar nicht als Trainerin gesehen. Aber andere haben das in mir gesehen und haben mich irgendwann ausgetrickst. Sie meinten: "Eine Trainerin ist ausgefallen, du musst uns helfen!" – darauf bin ich angesprungen. Zunächst bin ich bei der Unternehmensberatung geblieben und habe dort Seminare gegeben, aber mit der Zeit merkte ich, dass ich gerne selbstständig sein möchte. Heute führe ich mein Beratungsunternehmen ETTI + PARTNER und berate meine Kunden ganzheitlich. Außerdem bin ich Buchautorin, verfasse Fachartikel und erstelle Webinare und Fernlehrgänge.
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Wie verändert sich das Zeitmanagement vor dem Hintergrund der Digitalisierung?
Wenn alles möglich ist, ist Abgrenzung sehr wichtig. Ich brauche nicht alle Apps, ich brauche nicht alle Tools, ich muss nicht überall dabei sein, ich muss nicht zehn Social-Media-Kanäle bedienen. Je mehr Möglichkeiten sich uns bieten, desto eher müssen wir uns überlegen, wo unsere Prioritäten liegen. Es hilft auch, sich damit auseinanderzusetzen, wie unterschiedlich Menschen die Zeit sehen. Manchmal sitze ich da und gucke Löcher in die Luft. Wenn ich dann gefragt werde, was ich mache, sage ich: "Ich denke nach!" Auch dafür muss man sich mal Zeit nehmen. Im Zeitmanagement geht es oft darum, dass man kommuniziert: "Kannst du mir eine Aufgabe abnehmen?" oder "Bitte stör mich jetzt nicht, ich muss heute ganz viel erledigen!". Das vergisst man nämlich oft: Seine Zeitpläne oder Engpässe offen zu kommunizieren. Das macht vieles einfacher.
Ganz konkret: Sie geben auf ELUCYDATE einen Kurs zum Thema "Zeit wirksam nutzen" – das beschäftigt uns wohl alle! Haben Sie einen kleinen Tipp zum Einstieg?
Ich finde es wichtig, positiv an das Thema heranzugehen: Ich muss Zeitmanagement nicht lernen, weil ich es nicht kann, sondern: "Hey, ich kann da noch was dazulernen!" Außerdem sind Menschen unterschiedlich: Manche sind sehr flott, andere wiederum bedächtiger. Manche Kursteilnehmer sagen zu mir: "Frau Etti, bei Ihnen klingt das alles so leicht, da komme ich mir ganz unfähig vor." Darauf antworte ich: "Ich kann gerne mal 45 Minuten über meine Niederlagen reden!" Denn ein gutes Zeitmanagement setzt voraus, dass man sich vorher schon mal verschätzt hat. Auch ich vertue mich mal in meiner Planung, ich bin nicht generalstabsmäßig durchorganisiert. Ich versuche, mit meinen Kunden gemeinsam herauszufinden: Wo boykottiere ich mich selbst? Übertriebener Perfektionismus kann einem zum Beispiel manchmal im Weg stehen. Reichen nicht vielleicht 80 Prozent?
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Man darf ruhig nachsichtig mit sich selbst sein. Niemand ist perfekt. Wichtig ist nur, dass man sein Zeitmanagement und damit auch seine Prioritäten immer wieder überdenkt. Außerdem ist es gut, wenn man planvoll handelt, sich erst einen Überblick verschafft, bevor man loslegt. Zusammen mit meinen Kursteilnehmern überlegen wir, ob es irgendwo Möglichkeiten gibt, Gewohnheiten zu ändern. Welche Gewohnheiten sind gut, welche sollte ich überdenken? Außerdem muss man sich vor Augen halten, dass man sein Zeitmanagement je nach Lebensphase anpasst. Die Umstände ändern sich, die Prioritäten damit auch. Man hat nicht immer die Zeit für ein achtstündiges Präsenzseminar – auch dann ist E-Learning wie ELUCYDATE ein guter Weg.
Sie kennen ELUCYDATE bereits seit den Anfängen – was ist das Besondere an dieser Plattform?
Das Aussehen und die Handhabung gefallen mir sehr gut! Ich finde die Mischung aus einer guten, einladenden Visualisierung und viel Abwechslung bei den Aufgaben richtig toll. ELUCYDATE ist ein Programm, das ich gerne empfehle. Und ich kenne mich in dem Thema gut aus, denn ich recherchiere viel online, bin gerne in Videoportalen unterwegs und probiere viel aus. Insofern ist das eigentlich das höchste Lob, das ich machen kann: Ich kann ELUCYDATE uneingeschränkt empfehlen.
Als Trainerin und Coach haben Sie bereits viel Erfahrung. Was hat Sie persönlich daran gereizt, bei ELUCYDATE mitzumachen und Ihre Expertise online zu vermitteln?
Die Antwort heißt: UND. Die meisten sind in einer Entweder-Oder-Haltung: Ich bin vegan oder nicht. Ich bin selbstständig oder angestellt. Ich hingegen bin dafür, Dinge miteinander zu verbinden – so auch Präsenzseminare und E-Learning. Beim Schwarz-Weiß-Denken vergisst man, dass die Welt so bunt ist. Man muss auch Schattierungen wahrnehmen.
Ich selbst lerne viel auf Instagram, ich höre Podcasts, ich sehe mir Videos online an, ich lese Zeitungen. Ich nutze alle diese Medien, nicht nur eines.
Genauso ist es mit Online-Trainings: Es ist einfach eine gute Art der Weiterbildung, ergänzend zu den bereits vorhandenen Methoden. ELUCYDATE ist zudem auch ein prima Einstieg in die Weiterbildung.
Dazu kommt, dass ich neugierig bin und vieles ausprobiere. Insofern hat mich E-Learning gleich neugierig gemacht. Auch beim Zeitmanagement kann und sollte man neue Wege gehen: Welche App kann mir dabei helfen, welcher Link führt zu guten Tipps?
Bei welchen Themen würden Sie gerne noch dazulernen?
Jetzt kann ich Sie schocken: Bei Zeit- und Selbstmanagement! Wissen und machen sind manchmal zwei Paar Stiefel. Mich interessiert vor allem, wie es uns gelingt, die Zeit gut zu gestalten. Nicht nur gut zu nutzen. Mich interessiert, wie die Digitalisierung den Menschen verändert, und wie man mobiles Arbeiten gut gestaltet. Wie können wir neue Tools gut für uns und für die Zusammenarbeit mit anderen nutzen? Digitales Arbeiten, papierloses Arbeiten, das fasziniert mich. Und was ich immer spannend finde: Wie kommen wir gut in neue Gewohnheiten rein und aus alten Gewohnheiten raus? Ich lerne extrem gerne! Es ist einfach schön!