Dominic Lindner ● 10.4.2019

Mitarbeiterbindung: Maßnahmen im digitalen Zeitalter

Im Zeitalter der Digitalisierung wollen Mitarbeiter stärker in Entscheidungen und Prozesse mit einbezogen werden. Eine abteilungsübergreifende Kommunikation, Transparenz und Mitbestimmung sowie eine individuelle Förderung sind notwendige Maßnahmen für Unternehmen, um Arbeitnehmer langfristig zu binden.

Wenn ein Unternehmen heutzutage langfristig gesehen erfolgreich sein will, dann muss es sich neben einer erhöhten Innovationskraft und Produktivität vor allem auch um eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit bemühen.

Warum Mitarbeiterbindung im digitalen Zeitalter so wichtig ist

Die digitale Transformation hat eine vollkommen neu strukturierte Arbeitswelt zur Folge. Neue Technologien und veränderte Abläufe oder der Einbezug künstlicher Intelligenz in den Arbeitsalltag, kann aber nur dann funktionieren, wenn die richtige Basis geschaffen wird. Und die liegt ganz klar beim Mitarbeiter, der als ausführende Kraft einen maßgeblichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leistet.

Daher ist es umso wichtiger, dass Unternehmen in ihre Teams investieren, sie von Anfang an in die digitale Transformation sowie zugehörige Change Prozesse einbinden und Probleme und Bedürfnisse ihres Personals wahr- aber vor allem ernst nehmen.

Verschiedene Maßnahmen und Anreize, wie eine offene und verständnisvolle interne Kommunikation, ein transparenter Informationsaustausch oder individuelle und kontinuierliche Weiterbildungs- und Lernangebote können dabei helfen, die Mitarbeiterzufriedenheit im Unternehmen zu erhöhen, das Personal langfristig zu binden und damit zum wirtschaftlichen Erfolg der Organisation beizutragen.

4 Stellschrauben, wie Sie die Mitarbeiterbindung stärken können

Es gibt also verschiedene Maßnahmen um die Mitarbeiterbindung langfristig zu stärken. Dies verlangt, das Personal an die Hand zu nehmen, bei der Digitalisierung zu begleiten und anschließend gestärkt und vorbereitet in mehr Eigenverantwortlichkeit zu entlassen. Insbesondere die 4 Stellschrauben  

Kommunikation & Organisation

Mitbestimmung

Vernetzung und

Work-Life Balance & indiv. Förderung

bieten sich dabei als Chance an.

1. Kommunikation & Organisation: Eine gemeinsame Vision

Die Bedeutung der Kommunikation beginnt schon vor dem eigentlichen digitalen Wandel. Denn statt die Belegschaft nur nach der Einführung neuer Technologien zu begleiten, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter bereits zuvor aktiv in den bevorstehenden Wandel einbeziehen, um deren Akzeptanz und Befürwortung zu gewinnen.  Das fordert Organisationen dazu auf, eine Strategie zu entwickeln, die neben einem klaren Zielbild für alle auch eine abteilungsübergreifende Transparenz und Informationsverwaltung beinhaltet. Darüber hinaus müssen die verantwortlichen Führungskräfte Maßnahmen einleiten, die es Mitarbeitern möglich machen, einzelne Entwicklungsschritte und Zielstationen zu erkennen und den aktuellen Standpunkt im Rahmen eines Big Pictures nachzuvollziehen. Darüber hinaus muss eine weiterführende Kommunikation sichergestellt werden, die nicht nur im Bereich des Top-down Managements für Transparenz sorgt. Auch der Austausch zwischen den Mitarbeitern selbst soll gefördert werden.

Mit der Digitalisierung kommt auch häufig die Unsicherheit in der eigenen Belegschaft auf, neuen Herausforderungen nicht gerüstet zu sein. Teilweise herrscht eine generelle Ablehnung gegen Neuerungen. Umso wichtiger ist es, dass Prozesse und Abläufe im Rahmen der Digitalisierung holistisch strukturiert und organisiert sind. Unternehmen, die ihrer Belegschaft übergreifende Organisations- und Verwaltungssysteme zur Verfügung stellen, können neben der Akzeptanz auch das Verständnis für die digitale Transformation fördern.

2. Mitbestimmung: Integration der Mitarbeiter

Hand in Hand mit der Kommunikation und der veränderten Organisation eines Unternehmens, geht aber auch die Integration der Mitarbeiter in entscheidungsreiche Prozesse. Die Führungsetage sollte offen für die Vorschläge und Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter sein und sie in wichtige Entscheidungen miteinbeziehen. Je flacher die Hierarchien, desto selbstbestimmter und motivierter die Mitarbeiter. Denn insbesondere im Zeitalter der Digitalisierung in der ein ausgeklügeltes Change-Management häufig zur Tagesordnung gehört, ist eine loyale Belegschaft ein bedeutsamer Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Ein Mitarbeiter, der Akzeptanz und Wertschätzung im Job erlebt, ist eher dazu bereit Verantwortung zu übernehmen und geht zudem motivierter an die Arbeit. Er fühlt sich als Teil des Unternehmens und verspürt selbst den Drang, etwas zu bewegen. Gerade deshalb ist es für Organisationen wichtig, den Fokus auf die Mitarbeiter im Zuge der technologischen Entwicklung explizit zu fördern und an der Corporate Social Responsibility, also dem emotionalen Empfinden des Mitarbeiters gegenüber seinem Arbeitgeber, aktiv zu arbeiten. Unternehmen, die die Akzeptanz und Wertschätzung ihrer Belegschaft erfahren möchten, sollten diese Aspekte selbst umsetzen können.Neue Projekte lassen sich so zum Beispiel vor Annahme oder Ablehnung mit einem Rat von Mitarbeitern analysieren, um deren Akzeptanz für den Auftrag zu überprüfen.

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3. Vernetzung im Team

 Mit der Digitalisierung und Möglichkeiten wie Home-Office oder dem Arbeiten in virtuellen Teams an verschiedenen Standorten kommt mehr Eigenverantwortung auf die Mitarbeiter zu. Lokal ungebunden muss es ihnen trotzdem möglich sein, global, transparent und gemeinschaftlich an einem Projekt zu arbeiten.  In einer Studie von Deloitte bereits aus dem Jahr 2017 hat sich herausgestellt, dass zukünftige Arbeitswelten vernetzter und agiler werden müssen. Gleichzeitig sollte dabei Silodenken vermieden und Personal nicht zu stark eingeengt werden. Die Lösung ist hier ganz klar die richtige digitale Vernetzung.

Um eine digitale Vernetzung zu ermöglichen, sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern daher die passende technologische Hardware bereitstellen. Zudem lohnt es sich, firmeninterne Netzwerke zur Verfügung zu stellen, die das Arbeiten an einem digitalen Projekt ermöglichen und die Kommunikation zwischen Mitarbeitern erleichtern.

4. Work-Life Balance & indiv. Förderung

Im Zuge des digitalen Wandels kann der Einsatz von agilen Methoden zu mehr Flexibilität führen. Dies eröffnet die Möglichkeit, starre Hierarchien abzuschaffen, feste Rollenverteilung aufzulösen und eigenverantwortliches Arbeiten beim Personal zu fördern. Über den Erfolg den dieser Wandel für das Unternehmen verspricht, ergeben sich auch für das Personal viel bessere Möglichkeiten, eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu finden. Für Unternehmen lohnt es sich, diesem Aspekt Wert beizumessen, da eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu mehr Wohlbefinden beim Mitarbeiter führt. Dies hat wiederum positiven Einfluss auf seine Produktivität und Motivation am Arbeitsplatz sowie auf seine Gesundheit. Um eine ausgeglichene Work-Life-Balance bei Ihren Mitarbeitern zu fördern, sollten Unternehmen vor allen individuelle Möglichkeiten zur Verfügung stellen. Das betrifft die Gestaltung der Arbeitszeit, des Arbeitsplatzes und die Förderung von Hard- und Soft Skills. Weiterbildungen sind heute Pflicht. Durch Betriebsausflüge wird dann der Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Zum anderen sollten aber auch individuelle Anreize, wie Gesundheitschecks, Sportgruppen oder Maßnahmen zur Stress-Prävention ermöglicht werden, bei denen die Mitarbeiter nach Interesse und Notwendigkeit auswählen können. 

Der Erfolg eines Unternehmens ist nicht mehr nur allein von seinen Maßnahmen im Rahmen digitaler Prozesse und Systeme, sondern in erster Linie auch von der Motivation und der Zufriedenheit seiner Mitarbeiter abhängig. Eine Belegschaft, die innovative Ideen entwickelt, sich aktiv ins Unternehmensgeschehen einbringt und bei der Implementierung neuer Technologien nicht den Anschluss verliert, ist gefragt. Daher lohnt sich ein Investment  in die Fort- und Weiterbildung. Das bedeutet aber auch, neben der Möglichkeit zur Steigerung der eigenen Lernkurve und zu einer ausgeglichen Work-Life Balance, die Umstellung auf flache Hierarchien mit kurzen Entscheidungswegen, eine transparente und kontinuierliche Kommunikation und die Förderung eines effektiven Austauschs.

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