Redaktion WEKA Digitales Lernen ● 12.4.2021
Was ist SCORM und wie erstellt man SCORM-kompatible Kurse?
Für viele Unternehmen die beginnen ihre interne Weiterbildung mittels E-Learning Systemen zu organisieren, stellt sich die Frage, ob die Kurse SCORM-kompatibel gestaltet werden sollen oder ob Alternativen die bessere Wahl sind. In diesem Artikel erklären wir was SCORM eigentlich ist, wie SCORM-kompatible Kurse erstellt werden und in welchen Fällen der Einsatz von SCORM sinnvoll ist.
Was ist SCORM?
SCORM (Sharable Content Object Reference Model) ist ein Standard für die Bereitstellung und den Austausch von elektronischen Lernprogrammen. Es stellt sicher, dass Lernmodule unterschiedlichster Hersteller mit verschiedensten Lernmanagementsystemen (LMS) kompatibel sind, und die Lernfortschritte der einzelnen Lerner sicher ins LMS übertragen und dargestellt werden können.
SCORM wurde von der Advanced Distributed Learning Initiative im Auftrag des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums (Department of Defense) entwickelt. Es wurde über die Jahre stetig weiterentwickelt, sodass es mittlerweile mehrere SCORM Standards gibt. Die am weitesten verbreiteten Versionen sind aktuell SCORM 1.2 und SCORM 2004.
Was sind die Hauptfunktionen von SCORM-kompatiblen Systemen?
- Den Kursfortschritt messen
- Die Zeit messen, die die User in einem Lernmodul verbringen
- Für einzelne Elemente bestanden- oder nicht bestanden-Ergebnisse messen
- Einzelauswertungen erstellen
2015 wurde, ebenfalls von der ADL, die Experience API (xAPI oder auch Tin Can API) spezifiziert, die gegenüber SCORM noch eine ganze Menge weiterer Vorteile bietet:
- Erhöhte Sicherheit
- Die Möglichkeit, Lernstände aus mobilen Geräten, Spielen oder Simulationen zu erfassen
- Die Aufzeichnung von detaillierteren Testergebnissen
- Browser- und LMS-Unabhängigkeit
- Nahtloser Übergang von einer Plattform zur anderen (z.B. von Desktop zu Mobile)
- Nachverfolgung von Lernaktivitäten, die offline stattfinden
- Messung von adaptivem Lernen
- Messung von Blended Learning
Allerdings ist dieser Standard noch nicht sehr weit verbreitet bzw. noch nicht mit der Mehrzahl der existierenden LMS kompatibel, weshalb die xAPI gegenwärtig nur von einem kleineren Personenkreis eingesetzt wird.
Wie erstellt man SCORM-kompatible Kurse?
Einen SCORM-fähigen E-Learning Kurs zu erstellen ist nicht schwer. Hier ist der Standard-Ablauf:
- Erstellen Sie Ihren Kurs in einem SCORM-fähigen Autorentool (z.B. Adobe Captivate, Articulate)
- Veröffentlichen Sie den Kurs als SCORM-Paket. Dadurch wird eine Zip-Datei Ihres Kurses erstellt, die Sie auf Ihrem Rechner speichern können
- Laden Sie das SCORM-Paket ins Lernmanagementsystem hoch und beginnen Sie dem Kurs Lerner zuzuordnen
- Das LMS wird den individuellen Lernfortschritt der Lerner messen und speichern
In welchen Fällen bietet sich der Einsatz von SCORM an?
Wenn Ihr Hauptgeschäft die Erstellung von E-Learning Inhalten für Dritte ist, werden Ihre Kunden in den meisten Fällen ein LMS nutzen. Damit Ihre Kurse auf dem LMS Ihrer Kunden laufen, müssen die Kurse SCORM-kompatibel sein.
Falls Sie ein LMS für Ihre Kunden aufsetzen und diese sich die Lerninhalte von verschiedenen Quellen zusammenstellen, müssen diese Inhalte im LMS funktionieren. Dies wird durch SCORM gewährleistet.
In beiden Fällen wird Ihnen die unkomplizierte Transfermöglichkeit von SCORM-Paketen zugute kommen. SCORM-kompatible Inhalten können im Handumdrehen per Download und Upload übertragen werden.
Wenn Sie in der Lage sein möchten, die Lernerfolge zu speichern und nachzuverfolgen, bietet sich der Einsatz vom SCORM ebenfalls an. Egal ob im Geschäftsumfeld oder im Bildungsbereich, die Fähigkeit den Fortschritt der Lerner zu sehen ist eine wichtige Schlüsselfunktion beim E-Learning.