Manuela Krämer ● 26.2.2021

„LMS an WBT, bitte kommen!“ – Der Dialog der Maschinen

Wie funktioniert der Austausch zwischen Web Based Training (WBT) und dem Lernmanagementsystem (LMS)? Wie kann man die Lernenden da abholen, wo sie gestern waren? Weil Inhalt und System meist getrennt voneinander entwickelt werden, treffen sich bei Ihnen zwei Unbekannte. Damit sich die beiden trotzdem verstehen, müssen sie miteinander kommunizieren.

Warum überhaupt kommunizieren? Reicht da nicht ein ganz normaler Austausch von Daten? Eher nicht, denn das Web Based Training (WBT) kennt den Inhalt, aber nicht die lernenden Personen im Unternehmen. Das Lern Management System (LMS) wiederum kennt die Lerner aber nicht den Inhalt der einzelnen Kurse.

Man spricht SCORM

Wer hat welchen Kurs wann absolviert? Bis zu welcher Seite ist der Lernende gekommen? Wo soll beim nächsten Mal fortgefahren werden? Damit der Transfer so gut gelingt, dass der lernende Mitarbeiter seine Lernfortschritte sieht und nicht immer bei Kapitel 1 anfangen muss, wenn er einen Kurs unterbricht, gibt es einen Standard, den WBT und LMS „verstehen“. In der Regel ist das SCORM (Sharable Content Object Reference Model).

Der Dialog der Maschinen ist die Basis für ein optimales Lernerlebnis und für Ihre Begleitung auf dem Weg zur lernenden Organisation.

Klare Aufgabenverteilung der E-Learning-Gehirne

Mit dem SCORM-Standard werden WBT und LMS klare To-Do‘s zugeteilt: Das WBT besitzt eine feste Struktur mit Inhaltsverzeichnis, einer Kurzanleitung und Unterverzeichnis. In letzterem liegen die Inhalte der Kurse. Das LMS besitzt eine Funktion, mit der es das Inhaltsverzeichnis verstehen und verwenden sowie die Trainings aus der WBT-Plattform importieren kann. Daher ist es recht leicht, einen beliebigen SCORM-Lerninhalt in jedes SCORM-fähige LMS zu importieren und zu nutzen. Soweit so gut. Doch wie tauschen sich die beiden nun aus, sobald ein Kurs aufgerufen wird?

Um die Lerninhalte nicht nur bereitzustellen, sondern auch die Lernerfolge zu speichern, müssen WBT und LMS miteinander kommunizieren. Die zweite Aufgabe von SCORM ist also der Datenaustausch.

Gut zu wissen:
Sobald ein Mitarbeiter das E-Learning auf der hauseigenen Lernplattform startet, beginnen LMS und WBT miteinander zu kommunizieren.

Ähnlich, wie in folgendem Dialog, könnte es auf der ELUCYDATE-Plattform zugehen, wenn die Maschinen sprechen.

Neulich an der Lernplattform

Draußen, vor dem Bildschirm:

Montagmorgen in der Abteilung Einkauf. Sonja Liebknecht möchte Ihr Wissen zum Thema Agiles Arbeiten erweitern. Der Kaffee steht schon bereit. Der PC ist hochgefahren. Nun loggt Sie sich in die hauseigene E-Learning-Plattform ein. Die fröhlich anmutende ELUCYDATE-Oberfläche erscheint. Die Managerin klickt durch das Inhaltsverzeichnis des Kursangebots.

Sonja Liebknecht: „Agile Teams organisieren“, klingt interessant. Den Kurs hatte ich noch gar nicht besucht. Mal sehen, ob der mir etwas bringt.

Derweil im System:

LMS: Montag, 01.08.2020. Achtung, meine Lernerin „Sonja Liebknecht“ ist eingetroffen. Sie hat im Thema Kreativität & Effektivität den Kurs Agile Teams organisieren“ noch nicht aufgerufen und beginnt von 0. Sie will mit Kapitel 1 starten. Roger over.

WBT: Okay, verstanden. Ich bestätige und starte mit Kapitel 1, Seite 1.

Etwa 15 Minuten später, vor dem Bildschirm:

Sonja Liebknecht (schaut kurz in Kapitel 2 hinein, schließt es wieder.):

Ah, so geht das weiter. Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr, die Besprechung ruft. Morgen mache ich weiter. Oder vielleicht heute Nachmittag? Mal sehen.

(Die Nutzerin meldet sich vom E-Learning-Programm ab)

WBT: Sonja Liebknecht ist auf der letzten Seite in Lektion 1 und hat diese Lektion damit in 14 Minuten 36 Sekunden abgeschlossen.

LMS: Okay. Bestätige. Lektion 1 abgeschlossen in 14 Minuten. 36 Sekunden Lektion 2 ist begonnen, aber nicht abgeschlossen.

Gut zu wissen:
Der Dialog zwischen WBT und LMS läuft also so lange, bis die lernende Person abbricht. Davon erfährt das LMS in der Regel.

Beim nächsten Start des Inhalts hat sich das System die Lernfortschritte „gemerkt“, was folgender Beispiel-Dialog zeigt.

Nächster Tag an der Lernplattform

Sonja Liebknecht (Loggt sich ein): Hmm, bis wohin war ich gestern noch gleich gekommen?

LMS: Achtung. Hier kommt mein Lerner „Sonja Liebknecht“. Sie hat bisher Lektion 1 begonnen und abgeschlossen. Lektion 2 hat sie begonnen, aber nicht abgeschlossen und die Seite 2 gelernt.

WBT: Okay, verstanden.

WBT an Sonja Liebknecht: Hallo Sonja Liebknecht. Sie waren zuletzt auf Seite 2 angekommen. Möchten Sie hier fortfahren oder noch einmal neu beginnen"

Sonja Liebknecht: Bitte fortfahren!

WBT an LMS: Okay. Bestätige. Sonja Liebknecht lernt Lektion 2, Seite 2.

Gut zu wissen:
Der Dialog zwischen WBT und LMS fährt wieder so lange fort, bis Sonja Liebknecht das E-Learning wieder beendet. Alle Lernfortschritte werden festgehalten.

Und wie sieht es aus, wenn der Wissenstest am Ende einer Lektion absolviert wird?

Auch der Wissenstest, der für gewöhnlich am Ende eines Lernprogramms steht, wird vom System abgefragt und erfasst. Bei ELUCYDATE etwa, wird im WBT festgelegt, dass der Test bestanden ist, wenn 8 von 10 Fragen des Abschlusstests beantwortet wurden.

Fazit:

Dank des SCORM-Standards „versteht“ sich die unterschiedliche Technik, auch wenn sie von unterschiedlichen Anbietern entwickelt wurde. WBT und LMS können sich über Nutzerdaten und Lernfortschritte austauschen, diese erfassen und für Ihr Monitoring im Dashboard bereitstellen. So werden auch die Lernerfolge messbar.

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