Manuela Krämer ● 12.8.2020

Monitoring im E-Learning: Wenn Lernerfolge steuerbar werden

Monitoring von Weiterbildungsmaßnahmen ist wie das Tüpfelchen auf dem i: „Ohne“ ist das Lernen nur halb so gut. Mit Monitoring via Dashboard werden Lernerfolge sichtbar. Je nachdem, wie gut die hauseigene E-Learning-Plattform ausgestattet ist, geht sogar mehr.

Unternehmen, die eine E-Learning-Plattform mit Dashboard besitzen, haben vielfältige Möglichkeiten. Vor allem kann die Weiterbildung im HR-Management nachvollzogen werden. Doch was genau heißt das? Was gibt es Schöneres, als das Wissen im Unternehmen „wachsen“ zu sehen? Ganz klar: Wenn Sie die Lernenden aktiv begleiten können!

Lernerfolge sichtbar machen. Umfragen zufolge ist genau das der Schlüssel auf dem Weg zur neuen Lernkultur.

Doch bei Präsenzseminaren oder bei digitalen Weiterbildungsangeboten anderer Anbieter bleibt dem Personaler nur manuelles Tracking. Fragebögen zum Ausfüllen austeilen und hoffen, dass möglichst viele ausgefüllte Exemplare in der Personalabteilung landen? Mit der „eingebauten“ Lernplattform im Unternehmen geht Tracking eleganter und sogar präziser, vorausgesetzt man hat und nutzt es: das Dashboard!

Das Dashboard als Monitoring-Zentrale

Auf dem Dashboard behalten Sie die wichtigsten Kennzahlen im Auge und können so schnell erkennen, in welchen Bereichen die Mitarbeiter besondere Lernfortschritte machen oder wo eventuell Nachholbedarf besteht. Im Klartext heißt das: Je nach E-Learning-Plattform „liest“ der Personaler auf dem Dashboard:

  • wie viele Personen einen bestimmten Kurs begonnen haben,

  • wie viele ihn (schon) abgeschlossen haben,

  • wie oft eine bestimmte Kurseinheit wiederholt wird,

  • welche Themen in welchen Abteilungen bevorzugt werden …

Im hauseigenem Web-basierten Training (WBT) können Sie das Lernen also nicht nur messen, sondern sogar spezifische Verhaltensmuster über einen bestimmten Zeitraum erkennen. Und genau hier wird es spannend.

Monitoring im E-Learning: Wenn Lernerfolg steuerbar wird

Hat die Personalabteilung das Dashboard ihrer E-Learning-Plattform einmal als Ideenlieferant entdeckt, eröffnen sich neue Chancen und Möglichkeiten.

Beispiel 1: HR-Manager Jo W. braucht aktuelle Daten für die nächste Strategiebesprechung mit der Geschäftsleitung. Wo stecken wir, was die neue Lernkultur betrifft? Wie viele Mitarbeiter haben die Lerninhalte zum Thema „Digitalisierung“ bereits abgeschlossen? Liegt eventuell ein Sektor etwas zurück? Ein kurzer Blick ins Dashboard reicht dem HR-Manager, um sich einen aktuellen Überblick über die Lernfortschritte zu verschaffen. Die wichtigsten Zahlen und Tendenzen druckt er sich kurz vor der Besprechung aus.

Nicht nur Lernerfolge und Tendenzen lassen sich durch Monitoring im E-Learning besser sichtbar machen. Personaler können mit den Daten auf dem Dashboard sogar Auswertungen vornehmen und selbst aktiv werden:

  • Welches Thema ist besonders gefragt?

  • Welche Themen überfordern?

  • Sind zusätzliche Präsenzseminare oder Workshops nötig?

  • Brauchen wir Nachschub für unsere Plattform?

  • Lohnt es sich, für Thema X einen Experten ins Haus zu holen? …

Nun kommt Schwung in die Sache! Planen Sie Kurseinheiten, stellen Sie Lernteams zusammen, kurz: Fördern Sie „Ihre“ Weiterbildung individuell und vielfältig.

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Beispiel 2: Weil Arbeiten und Lernen im Versicherungs- und Bankenkonzern Baloise Group nahtlos ineinander fließen soll, wurde ein Digital Workplace basierend auf Office 365 eingeführt, erläutert Sandra Schmid, Digital Learning Expert des Schweizer Konzerns. Zur Einführung wurden elektronische Anzeigetafeln an öffentlichen Stellen, wie Lobby- und Liftbereich installiert. Sie weisen auch heute noch unverbindlich auf aktuelle Kurse hin. Ideen, die sich auszuzahlen scheinen, denn es wurde ein vermehrter Fokus auf „Learning on the Job“, das Wachsen an den eigenen Aufgaben, beobachtet.

 

Monitoring via Dashboard entlastet sogar

Wer Monitoring über die hauseigene E-Learning-Plattform nutzt, wird das schnell bemerken. Ab sofort muss nicht mehr jede Weiterbildungsmaßnahme einzeln organisiert, abgestimmt, genehmigt und gebucht werden. Terminvereinbarung, Hotelbuchung und Reisekostenabrechnung entfallen ebenfalls. Die gewonnene Zeit kann zum individuellen „Finetuning“ der Weiterbildung p.a. verwendet werden.

Monitoring via Dashboard – Chance oder Falle?

Fühlen sich Ihre Mitarbeiter unangenehm überwacht? Der Betriebsrat äußert Bedenken? Wo Weiterbildung elektronisch passiert, kommen schon einmal Zweifel am Datenschutz auf: Bleibt die Privatsphäre durch Monitoring geschützt?

Achten Sie darauf, dass die Statistiken nur allgemein ausgewertet und angezeigt werden, nicht auf einzelne Personen bezogen. Die meisten Programme gewährleisten diese Sicherheit von Haus aus.“, rät Fabian Bieder, Customer Success Manager von ELUCYDATE Online Training. Auf das Dashboard des Lernprogramms der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG kommen nur ausgesuchte Berechtigte, wie Personalabteilungen, erklärt er. „Keine Preisgabe der Person! In unserem Dashboard selbst finden Sie keine Mitarbeiternamen, sondern die Lernfortschritte und -tendenzen in den einzelnen Abteilungen“, ergänzt Fabian Bieder. Dies sei wichtig, um eine lernende Organisation zu steuern.

Neuer Call-to-Action

Fördern, nicht überfordern!

Monitoring als wohlwollende Begleitung, nicht als Überwachungstool, passt zur neuen offenen Lernkultur. Personaler und Betriebsrat können so gerade beim E-Learning gemeinsame Ziele umsetzen.

Beispiel 3: In der Abteilung Export wurden im letzten Monat die Kurse zu „Kommunikation am Telefon“, „E-Mails schreiben“ und „Erfolgreich argumentieren“ belegt, doch keiner der Kurse wurde erfolgreich abgeschlossen. Als die Personalabteilung nachhakt, wird alles klar: Teamassistentin, Anna S. gibt an, dass sie die Inhalte bereits kennt. So lohne es sich für sie nicht, die Kurse zu Ende zu bringen. Ihr Chef wünschte jedoch, dass sie sich im Bereich Management weiterbilde. Daraufhin schaltet die Personalsachbearbeiterin entsprechende Kurse frei. Das Export-Team ist begeistert, weil die Assistentin nun mit Kursen, wie „Change Management“ oder „Agiles Arbeiten“ ihre Skills selbstständig erweitert – gerade rechtzeitig zum aktuellen Bedarf.

Beobachten und vom Verhalten der Mitarbeiter lernen ist wesentlich. Auf der eigenen Lernplattform können Lerninhalte sehr individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt werden.

Was kann Monitoring im E-Learning noch?

Natürlich nimmt Monitoring nicht jegliche Personalarbeit ab, aber es verschafft mehr Zeit für strategische und komplexe Fragestellungen im HR-Management. Auch bei anderen Dingen liefert das Dashboard wertvolle Hilfe: Die Einführung des Systems kann hierüber angestoßen, Mitarbeiter können motiviert werden und der Bedarf an Zusatzangeboten lässt sich schnell klären. Wer sich auf strategisches Arbeiten statt tägliches Nachfassen im Kleinen konzentrieren kann, bekommt immer mehr Spaß mit dem Monitoring via Dashboard.

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