Britta Bonten ● 4.11.2019

Lust statt Frust am 1. Arbeitstag – Tipps für´s Onboarding

Gratulation! Ihr Neuzugang hat unterschrieben. Wie Sie ihn (nicht nur) bis zum Arbeitsbeginn ans Unternehmen binden, seine Vorfreude auf den Job steigern, die Candidate Experience formvollenden und sogar in „Lust auf mehr“ nachhaltig ausdehnen können? Lesen Sie dazu unsere Tipps für ein optimales Onboarding.

„Onboarding“ klingt geschmeidiger als das holprige „an Bord kommen“, oder? Und es beginnt nicht erst, wenn die Neuen im Unternehmen einchecken, sondern schon mit Ihrer Unterschrift des Arbeitsvertrags. Bis zur Unterschrift der KandidatInnen heißt es: „aktiv warten“ und erfordert etwas Fingerspitzengefühl, ob ein Anruf beim Neuzugang in spe angemessen ist oder besser nicht. Bevor Sie sich aber zu lange über die tatsächlich getrocknete Tinte des neuen Teammitglieds freuen, schalten Sie lieber in den Post-Hiring-Modus und werden aktiv.

Konkret heißt das, den KandidatInnen ein gutes Gefühl zu geben, sie in ihrer Entscheidung für IHR Unternehmen zu bestärken – ohne Schleimspur, dafür ehrlich. Gleichzeitig können Sie als Unternehmen diese Überbrückungszeit nutzen, um Ihre Employer Brand zu stärken: Zeigen Sie, dass Ihnen das neue Teammitglied wichtig ist! Der oder die neue ist ein „Multiplier“ und kann über Sie als zukünftiger Arbeitgeber positiv wie negativ berichten; selbst wenn die KandidatInnen physisch noch nicht an Bord sind, können Sie sie aus zahlreichen Gründen schon vorher verlieren. In Zeiten von Social Media ist Frust jedenfalls schneller gepostet als Sie mit Gegen-Posts reagieren könnten. Und dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen…

Onboarding: So erleichtern Sie neuen Mitarbeitern den Einstieg

Überzeugen Sie mit ehrlich gemeinter und respektvoller Wertschätzung, z. B. in Form eines persönlichen Briefs oder eines gemeinsamen Essens in der Zwischenzeit. Im Übrigen ist eine „Absage vor Arbeitsbeginn“ seitens KandidatIn auch ein klares Signal für das eigene Recruiting-Team: Jede Wiederbesetzung einer Stelle ist, sagen wir es moderat, demotivierend und bedeutet eine erneute Recherche, abgesagte KandidatInnen müssen wiederbelebt werden etc. Vermeidbarer Aufwand an Zeit, Nerven und Kosten.

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Wir kennen fast alle das Gefühl: Der erste Arbeitstag im neuen Job steht kurz bevor. Die Nervosität aber auch Vorfreude steigt! Jedenfalls betreten Sie Ihr neues Arbeits-Domizil  in neugieriger oder gespannter Erwartungshaltung. Sie kommen an und stellen sich vor. Wenn Ihnen dann ein fragender Blick Ihres Gegenübers entgegenschlägt oder sich dessen Stirnfalten wie ein Akkordeon zusammenfalten, weil Ihr Name unbekannt ist, dann hat sich das mit Ihrer Vorfreude auf den Job schnell erledigt – noch bevor Sie erfahren, wo die Kaffeetassen stehen.

Für mehr Spaß am ersten Tag und danach: Wie Sie neuen KollegInnen den Start in Ihre Unternehmenswelt erleichtern, sprich „Lust statt Frust“ wecken, lesen Sie in unseren 9 Tipps.

Tipp 1: Onboarding beginnt noch vor Arbeitsbeginn

Warten Sie mit der Kontaktaufnahme nicht bis zum ersten Arbeitstag, sondern nutzen Sie die Gelegenheiten, neue MitarbeiterInnen schon vor Arbeitsantritt an Ihr Unternehmen zu binden und eine persönliche Ebene aufzubauen. Sie haben z. B. ein Sommerfest? Oder gehen mit dem Team zum Essen? Laden Sie dazu den oder die Neue/n ein. Das schafft gleich eine gute Basis und stärkt Ihr Image als Arbeitgeber.

Alle neun Tipps können Sie in unserem kostenlosen Download nachlesen:

Onboarding-Tipps

Tipp 2: Onboarding-Paten erleichtern den Prozess

Onboarding-Paten übernehmen verschiedene Aufgaben vor und am ersten Arbeitstag sowie in dessen Folge. Sie begleiten den/die Neue/n (Kontaktaufnahme vor dem 1. Tag, Führung durch die Räumlichkeiten, Vorstellung beim Team, gemeinsames Mittagessen, inhaltliche Einarbeitung usw.) nicht nur anfänglich, sondern sind auch feste Ansprechperson für allgemeine Fragen. Dafür einvernehmlich und rechtzeitig abgestimmte Prozesse erleichtern diese Aufwärmphase für beide Seiten. Wenn jede/r aus dem Team reihum eine Paten-Rolle übernimmt, können alle profitieren und der zeitliche Aufwand verteilt sich gleichermaßen. Zudem können die unterschiedlichen Erfahrungswerte in den Prozess fließen, das Onboarding stets zu optimieren.

HR Trends, Recruiting 4.0