Manuela Krämer ● 16.12.2021
E-Learning 2024: Wohin geht die Reise?
Welche digitalen Lerntrends bringt die Zukunft? Erfahren Sie mehr über Social Learning, Microlearning und weitere Formate.
Wir leben in digitalen Zeiten. Da ist alles "schnell", vor allem schnell veraltet. Beim E-Learning kann man das besonders gut beobachten: Die gefeierte Technologie von heute, ist morgen einfach nicht mehr relevant. Viel wichtiger ist es daher, auf die Lerntrends zu setzen, die überdauern werden, weil sie zu unserem Lernverhalten passen. Die meisten Unternehmen wünschen sich Nachhaltigkeit beim Lernen. Das bekommt man einfach, indem man die Lerntechnik an die Lernenden anpasst, sagen Experten. Doch damit hört die „Einfachheit“ schon auf. Ständig kommen neue vielversprechende Lernprogramme auf den Markt. Die Auswahl wird immer größer. Da müsste sich doch der „passende Deckel zum Topf“, beziehungsweise das passende digitale Lernformat zum Unternehmen finden, oder?
Plattform, WBT, LMS: Blicken Sie noch durch im E-Learning „Dschungel“?
Was soll es sein? Eine Trainingsplattform, die für das Unternehmen angeschafft und maßgeschneidert wird? Oder doch lieber eine Jahreslizenz für Online-Training bei einem Anbieter? Wollen wir den Austausch der Teilnehmer untereinander zulassen und Social Learning nutzen oder lieber nicht? Selbstbestimmt Lernen oder doch mit „etwas mehr“ Begleitung? Brauchen wir viele Pflichtschulungen oder mehr Soft-Skills-Trainings? … Bevor es an die Auswahl eines konkreten E-Learning-Formats geht, stellen sich die meisten diese oder ähnliche Fragen – und das ist auch richtig. Um jedoch das Lernen an sich genau passend zu machen, muss vorher begonnen werden: Beim aktuellen Lernverhalten der Mitarbeiter.
Wer sind wir und wie lernen wir?
Im Vergleich zum Lernen im prä-digitalen Zeitalter hat sich schließlich unser Ziel kaum geändert: Wir wollen, dass das Gelernte schnell im Arbeitsalltag umgesetzt wird.
Wir wünschen uns praxisnahen Wissenstransfer.
Der Unterschied zu damals liegt in unserer Aufnahmekapazität. Unsere Konzentrationsfähigkeit hat sich mit der Digitalisierung drastisch verringert, und damit auch unser Lern- und Arbeitsverhalten.
Unsere digitalen Endgeräte sind die erste Quelle, wenn wir etwas wissen möchten. Ob mobil unterwegs oder an einem festen Arbeitsplatz: Wir wechseln zwischen Internet-Recherche, Schreibprogramm und E-Mail-Check fließend hin und her. Viele Vorgänge erledigen wir automatisch, doch unser Gehirn „tickt“ wie früher.
Wie auch immer Sie sich also entscheiden, die Lernstrategie im Unternehmen muss sich dem Verhalten der Mitarbeiter anpassen. Nur so erhalten wir langfristig den ersehnten Wissenstransfer in die Praxis. Hier rücken plötzlich drei E-Learning-Trends in den Vordergrund, die einzeln betrachtet vielleicht (noch) unspektakulär scheinen. Und das ist erst der Anfang.
Im schnelllebigen Informationszeitalter muss Wissen erstens ortunabhängig verfügbar sein, zweitens kurz und spannend auf den Punkt gebracht werden und drittens interaktiv und sofort zum Umsetzen vermittelt werden.
Lerntrends mit Zukunft
Drei Lerntrends machen jetzt schon aus der steigenden „Konzentrations-Not“ eine Tugend:
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universelles Video-Learning
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selbstbestimmtes Microlearning
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soziales gruppenzentriertes Lernen
Diese Lerntrends werden immer häufiger Bestandteile des digitalen Lernens. Denn langfristig erfolgreich sind sie nur, wenn die passenden Formate und Tools miteinander kombiniert werden, sich ergänzen und motivierend auf die Mitarbeiter wirken.
Das Lernformat muss dem Lernenden gefallen!
Es reicht nicht mehr aus, sich ein-, zweimal im Jahr eine Weiterbildung zu gönnen. Stattdessen rückt das lebenslange Lernen „nebenbei“ – von unterwegs oder am Arbeitsplatz – in den Vordergrund. Training „on the job“ und „on demand“ am besten noch mit dem Austausch unter Trainern und Mitarbeitern. Denn Wissen wird erst perfekt, wenn wir es erfahrbar machen. Wir brauchen Kontinuität in schnelllebigen Zeiten. Lieber öfter lernen, dafür in kurzen Einheiten.
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„Find the perfect match“ – das gilt auch für Lernformate
Eine lernende Organisation wird - wie gesagt - nur, wer Lernformate und Inhalte an die Lernenden anpasst, nicht umgekehrt. Wer einmal von Digital Learning überzeugt ist, kommt immer wieder darauf zurück. Und nur dann stellt sich der ersehnte Wissenstransfer ein: Neues Wissen wird gesammelt, verbreitet und selbstständig im Alltag umgesetzt.
Erst aus der richtigen Kombination von verschiedenen E-Learning-Tools entsteht also die beste „digitale Lernform“ für Ihr Unternehmen. Und kombiniert werden nur die Lerntools, die zu uns Menschen in der digitalisierten, schnelllebigen Welt passen.
Was brauchen wir – und was nicht?
Es lohnt sich ab und zu einen kritischen Blick auf Lernformate zu werfen. Gerade bei großen Entscheidungen, wie „Learn-Management-Systems (LMS), Web-basiertes-Training (WBT) oder vielleicht etwas Hybrides?“ spielen die einzelnen Lerntools, welche „verbaut“ werden, die tragende Rolle. Mit Blick auf wegweisende Lerntrends überfordert das vielfältige Angebot nicht mehr, sondern es inspiriert auf der Suche nach der besten Lernform.