Lars-Peter Linke ● 16.1.2019

Design Thinking Glossar: Von Bodystorming bis User Story

 Der Prozess des Design Thinkings  hilft Anwendern, Prototypen auf Basis neuer, kreativer Ideen zu entwickeln und alte Vorgehensweisen und Methoden zu überarbeiten.  Unser Glossar  verschafft Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Begriffe und Techniken. 

Design Thinking ist keine Geheimwissenschaft und keine abgeschlossene Theorie. Es ist eher eine neue Einstellung,  Probleme zu lösen, die Welt zu betrachten und neue Ideen zu entwickeln. Man braucht wenig Hintergrundwissen, um Design Thinking anzuwenden. Ausführliche Lektüre vor der ersten Design Challenge ist nützlich, aber kein Muss. Alles spricht für einen Schnellstart nach dem Motto „Einfach mal machen“. Aber etwas Wissen über Begriffe und Wendungen, die Design Thinker oft und gerne verwenden, kann helfen, sich schneller begeistern zu lassen…

AEIOU-Framework 

Die Buchstabenfolge AEIOU beschreibt die Faktoren, zu denen in der Recherchephase Informationen gesammelt werden: Activities, Environments, Interactions, Objects, Users. Die Themenfelder helfen sowohl zur Sammlung von Informationen in Interviews wie zur Strukturierung bereits gesammelter Einzelinformationen.

Bodystorming: Rollenspielmethode für das Prototyping

Teilnehmer spielen einen Moment einer Dienstleistung nach. Ziel ist es, Empathie für den Kunden in einem bestimmten Moment zu entwickeln und neue Ideen zu generieren.

Design Challenge    

Die Design Challenge steht am Anfang eines Design Thinking Prozesses: Das Team definiert eine Frage oder beschreibt eine Ausgangslage, für die eine Idee entwickelt werden soll. Die Design Challenge kann im Laufe des Prozesses angepasst und verfeinert werden. Beim Start liegt die Kunst darin, die Design Challenge praxisnah und offen zu formulieren, ohne bereits Lösungen oder Einschränkungen vorzugeben.

Divergentes Denken           

Gegenstück (→) zum Konvergenten Denken. Divergentes Denken öffnet einer Frage ungelenkt, unsystematisch und experimentierfreudig.

Das vollständige Lexikon zum Thema Design Thinking können Sie hier downloaden:

How-Now-Wow-Matrix       

Die Matrix dient zur Bewertung von Ideen. Auf der vertikalen Achse werden die Ideen hinsichtlich des Aufwandes ihrer Umsetzung ungeordnet, auf der horizontalen Achse hinsichtlich ihrer Originalität. „Wow“-Produkte erzielen hohe Werte auf der „Originalitäts-Achse“ und wenig Werte auf der „Aufwands-Achse“.

Iteration        

Iteration ist die mehrfache Wiederholung gleicher oder ähnlicher Handlungen zur Annäherung an eine Lösung oder ein Ziel. Der lateinische Begriff stammt ursprünglich aus der Mathematik.

Minimum Viable Product (MVP)   

Rohe und vorläufige Version eines Programms oder eines Produktes, das nur die allernötigsten Eigenschaften und Funktionen besitzt: die Minimalversion eines Produktes, die ausreicht, um eine Idee umzusetzen oder zu skizzieren.

Persona        

Die Persona ist das fiktive Bild eines typischen Kunden, der vieles von dem mitbringt, was alle auszeichnet: Interessen, Ängste, Ansprüche, Erfahrungen. Sie trägt einen Namen, hat ein bestimmtes Aussehen und ihren ganz eigenen Charakter.

Personas werden im Rahmen eines längeren Design Thinking Prozesses auf Basis von vielen Kunden-Interviews, Recherchen und Marktforschungsergebnissen erstellt. Oder man nutzt die ersten Minuten eines Workshops, um im Team auf einem großen Bogen Papier das Bild des typischen Kunden wortwörtlich zu malen: auf die Mitte eines Blattes eine Silhouette, um die man kurze biografische Angaben platziert.

Reframing    

Eine Prämisse, eine Idee oder eine (→) Design Challenge wird durch Perspektivenwechsel oder Veränderung des Bezugssystems neu definiert.

Design Thinking