Carolin Metz ● 8.9.2020

4 Fehler bei der Einführung von E-Learning

E-Learning einzuführen, ist für viele Unternehmen eine Herausforderung. Wir geben Starthilfe: Diese 4 häufigen Fehler können Sie  auf jeden Fall vermeiden.

1. Sie haben die Ziele und Erwartungen der Lernenden nicht abgeklärt

E-Learning – darunter versteht nicht jeder Mitarbeiter zwingend das Gleiche. Manche können sich unter diesem Begriff vielleicht noch gar nicht viel vorstellen. Andere haben möglicherweise Hoffnungen, die sich mit Online-Kursen gar nicht erfüllen lassen. Daher gilt: Sobald Sie mit dem Gedanken spielen, E-Learning in Ihrem Unternehmen einzuführen, sollten Sie Ihre Mitarbeiter und Kollegen befragen, welchen Nutzen sich diese davon versprechen und welche Ziele sie damit erreichen möchten. Das hilft einerseits, das richtige System auszuwählen. Andererseits können Sie so frühzeitig kommunizieren, welche Möglichkeiten Online-Kurse bieten – und wofür sie eben auch nicht geeignet sind.

2. Sie machen die Einführung von E-Learning nicht transparent

E-Learning sollte nie "von oben herab" verordnet werden. Natürlich ist es Aufgabe der Personalabteilung oder der Geschäftsführung, innovative Konzepte zur Weiterbildung der Mitarbeiter zu entwickeln. Aber dabei sollten die Kollegen immer mit einbezogen werden, damit sie nicht das Gefühl bekommen, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. Denn das kann zu Vorurteilen ("Online-Kurse haben nichts mit meinem Arbeitsalltag zu tun und sind praxisfern!") und Ängsten ("Übernimmt das E-Learning-Tool jetzt meinen Job und ich darf keine Schulungen mehr halten?") führen. Daher sollten Sie von Beginn an mit einem bereichsübergreifenden Team an der Einführung von digitalen Lerninhalten arbeiten. Die Projektmitarbeiter können die Bedürfnisse und Bedenken aus ihren Abteilungen weitergeben und gleichzeitig als eine Art Botschafter fungieren, um ihre Abteilungen ans E-Learning heranzuführen. Die Kommunikation ist bei der Einführung das A und O!

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3. Sie haben keine Qualitätsstandards für die Weiterbildung

Wie alles andere im Unternehmen sollte auch E-Learning einer Qualitätskontrolle unterliegen. Dabei sollten Sie einerseits die Wünsche und Vorstellungen ihrer Mitarbeiter einbeziehen. Andererseits sollten Sie feste Qualitätsstandards definieren, die ein Kurs erfüllen muss, damit er Ihren Anforderungen an eine gute Weiterbildung genügt. Das kann zum Beispiel eine Checkliste sein, die Sie bei der Aufnahme von einem neuen Anbieter oder neuen Kursen einfach nur herausziehen müssen. Sinnvoll können Fragen sein wie zum Beispiel: Passt das Niveau der Kurse zum Ausbildungsstand Ihrer Mitarbeiter? Welche Themen sind für Ihr Unternehmen wichtig und welche Form der Vermittlung ist dafür sinnvoll? Sind die Kursinhalte wirklich auf dem aktuellsten Stand? Sind die Trainer renommiert, praxiserfahren und gut ausgebildet? Sind die Seminare professionell gemacht? In diesem Zusammenhang sollten Sie auch Kriterien bestimmen, mit denen Sie den Erfolg des E-Learning messen können. Welche Unternehmensziele möchten Sie mit den Kursen erreichen und welche Meilensteine können Sie dafür definieren?

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4. Sie bringen nicht genug Geduld mit

Auch bei guter Vorarbeit und sorgfältiger Planung kann es passieren, dass bei der Einführung von E-Learning nicht alles wie gewünscht funktioniert. Es ist Neuland für Ihre Mitarbeiter, sie müssen sich erst daran gewöhnen. Motivieren Sie Ihre Kollegen immer wieder, das neue Angebot auszuprobieren. Machen Sie Werbung dafür, gehen Sie selbst als gutes Beispiel voran. Es kann passieren, dass manche Überlegungen der Praxiserprobung nicht Stand halten. E-Learning muss seinen Platz im Unternehmen erst finden. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern, sondern haben Sie einen langen Atem. Es lohnt sich!

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