Dominic Lindner ● 23.7.2019

Lean-Startup: Auf der Überholspur zum neuen Geschäftsmodell

Die Lean-Startup Methode von Eric Ries hat sich seit ihres Bekanntwerdens 2008 im Silicon Valley auch in Europa  zu einem regelrechten Trend bei der Erprobung neuer Geschäftsmodelle entwickelt. Sie steht für schlanke Prozesse und kurze Entwicklungszeiten. Wir klären auf.
Die Kompetenz, flexible Geschäftsmodelle zu gestalten, entwickelt sich zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor im harten Wettbewerbskampf von Unternehmen. Nicht immer ist dabei vor der Einführung neuer Geschäftsmodelle aber klar, ob diese auch genügend Potential für einen wirtschaftlichen Erfolg besitzen werden. Um dieser Problematik entgegen zu wirken, wird daher häufig die Lean-Startup Methode angewendet, mithilfe derer Prozesse schlank und Entwicklungszyklen kurz gehalten sowie Produkte schnell an den Markt gebracht werden.

Die Lean-Startup Methode verspricht die Möglichkeit, Anpassungen am Produkt auf Basis von Kundenerwartungen bereits frühzeitig vornehmen und auf Marktveränderungen schnell und flexibel zu reagieren.

Der Begriff Lean Startup stammt aus dem Englischen und kann mit der Bedeutung "schlankes Startup" übersetzt werden. Von Eric Ries bereits vor über einem Jahrzehnt maßgeblich durch sein Buch „The Lean Startup: How Today’s Entrepreneurs Use Continuous Innovation to Create Radically Successful Businesses“ geprägt, hat sich das Konzept zu einem regelrechten Trend entwickelt. Dabei beschreibt Ries das Konzept in seinem Bestseller als einen Ansatz, bei dem ein Geschäftsmodell vergleichsweise schnell und mit nur wenig Kapital an den Markt gebracht wird. Dementsprechend sieht das Konzept schlanke Prozesse vor, die anschließend an die Realisierung, ohne lange Planungsphase, nach dem Learning-by-doing Prinzip stetig angepasst werden.

So wenden Sie die Lean-Startup Methode an

Die Lean-Startup Methode basiert auf dem Lean Management Konzept, bezieht sich hierbei allerdings rein auf den Vorgang der Gründung von Unternehmen bzw. die Realisierung neuer Geschäftsmodelle. Dabei reduzieren Sie alle nötigen Prozesse auf ein Minimum und versuchen Ihr Produkt mit nur einem sehr kurzen Entwicklungszyklus schnell und flexibel auf den Markt zu bringen. Statt einer aufwendigen Konzeption Ihres Geschäftsmodells nutzen Sie eine Art Prototyp mit dem Sie Ihre Verkaufsidee direkt in der Praxis testen. Dadurch bleibt Ihr Geschäftsmodell vergleichsweise agil und Sie können auf Basis von Kundenfeedback viel flexibler und schneller auf Wünsche und Ansprüche sowie allgemeine Marktveränderungen und neue Trends reagieren ohne dabei große Investitionen tätigen zu müssen.

Praxisbeispiel:

Stellen Sie sich vor, Sie wollen einen Onlineshop eröffnen. Dabei planen Sie den Verkauf von Haushaltswaren wie Küchenutensilien, Geschirr und Heimtextilien. Mit einem unkomplizierten Bestellungs- und Bezahlverfahren bringen Sie Ihr Geschäftsmodell schnell an den Start. Anschließend entwickeln Sie Ihren Onlineshop nach dem Learning-by-Doing-Prinzip stetig weiter, indem Sie im ständigen Kontakt mit den Kunden herausfinden, welche Artikel von diesen zusätzlich gewünscht werden oder wie Sie den Geschäftsablauf verbessern können.

Prototyp testen

Die Lean-Startup Methode bildet für Sie als Unternehmer oder Entrepreneur eine relativ gute und sichere Option, um ein geplantes Geschäftsmodell ohne großen Aufwand auf sein Potential zu testen und anschließend an die Anforderungen Ihrer Käufer und auf Basis des Kundennutzens durch Feedback stetig anzupassen und weiterzuentwickeln.

Durch diesen regelmäßigen Kontakt mit dem tatsächlichen Käufer können Sie eine messbare Lernkurve für Ihr Produkt abbilden und anschließend für den weiteren Produktentwicklungs-Zyklus nutzen. Dabei entstehen für Sie bei der Optimierung außerdem nur wenige Kosten, wodurch sich das Konzept insbesondere auch für Startups oder unerfahrene Unternehmer gut geeignet.

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